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Einsam

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Montag, 12. Dezember 2011, 14:57

Ist das burn-out oder chronische Erschöpfung oder oder oder?

Hallo,



zu allererst muss ich sagen, dass bei mir (bisher) kein burn-out diagnostiziert wurde. Ich leide an einer posttraumatischen Belastungsstörung, einer Borderlinestörung und einer bipolaren Störung. Nun habe ich seit ca. 6 Monaten einen ausgeprägten Erschöpfungszustand der sich nicht durch körperliche Probleme erklären lässt. Ich bin immer müde, matt und erschöpft. Auch wenn ich am Wochenende lange schlafen kann (stehe dann gegen 11 Uhr auf obwohl ich am Abend vorher um 21 Uhr schlafen gegangen bin) bin ich nach nur zwei Stunden auf den Beinen schon wieder müde und möchte wieder ins Bett. Wenn ich mal "fit" bin, dann kann ich ganz normal am Leben teilnehmen, habe Lebensfreude und alles. Wenn da nicht diese lähmende Müdigkeit wäre... Ich hatte ein sehr bewegtes Jahr hinter mir (nur kurz: Suizidversuch, lange Therapie, Hochzeit). Ich weiß nicht, ob vielleicht in der letzten Zeit nicht einfach alles zu viel war und das eine psychische Erschöpfung ist. Leider habe ich erst im Januar einen Termin bei meinem Psychiater bekommen damit ich mit ihm darüber sprechen kann. Ich möchte mich einfach nur ins Bett legen und ein halbes Jahr durchschlafen, so fühle ich mich...



Einsam
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AnnieHall

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Mittwoch, 28. Dezember 2011, 15:16

Die meisten Psychiater und Psychologen, mit denen ich bisher gesprochen habe, sagen, dass solche Titel wie "Burn-Out" oder Erschöpfungssyndrom oft irreführend sind, vom therapeutischen Standpunkt aus werden solche Zustände meist als Depression bezeichnet. Meiner Meinung nach ist es in erster Linie nicht so wichtig, wie das heißt, was du hast, es wird eine Art depressiver Erschöpfungszustand sein. Und da brauchst du auf alle Fälle Hilfe von einem Fachmann. Bis zu deinem Termin im Januar würde ich versuchen, mir genug Ruhe zu gönnen, aber mich auch zwingen, regelmäßig an die frische Luft zu gehen. Spaziergänge eignen sich besonders gut. Bei mir hilft es dann, mir kleine Ziele zu stecken und mich zu zwingen, produktiv zu sein. Und dann wieder unbedingt dafür zu belohnen, mit etwas, was einem gut tut....
und ab Januar bist du ja dann in Experten-Händen ...

Elsa

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Sonntag, 15. Januar 2012, 19:32

Burnout gibt's nicht als Diagnose, das ist Laien-und Mediensprache. Im Endstadium ist Burnout ein Kombination aus Depression und psychischer und physischer Erschöpfung, oft stecken hinter dieser Entwicklung noch massivere Störungsbilder wie Persönlichkeitsstörungen, komplexe PTBS, die die Burnout-Entwicklung sozusagen unterfüttern.

Hier noch ein paar Bilder, die das Burnout-Syndrom darstellen (Es sind mehrere Modelle, die da zur Verdeutlichung und Erfassung des Burnouts im Umlauf sind, mal wird in wenige große Phasen eingeteilt, mal in 12, die Wissenschaftler sehen es nicht ganz einheitlich, aber im Großen und Ganzen bewegen sich die Menschen in einer Abwärtsspirale in die schlechte psychische Verfassung und ab einem bestimmten Stadium kann man sie allein auch nicht mehr verlassen, sondern dann geht's einem schon so schlecht, dass man professionelle Hilfe braucht, um wieder hoch zu kommen. Generell ist unter Burnout aber eigentlich eine Depression zu verstehen, das ist Burnout in der Haupstsache: Erschöpfung und Depression. Deshalb ist so eine Abgrenzung, wie die Überschrift das nahelegt gar nicht machbar und auch nicht sinnvoll. Und wer in der Depri drin steckt, hat normalerweise auch irgendwann Ängste, wie es weitergehen soll und wie er sein Leben bewältigen soll, daher sind da die Panikattacken und Angsterkrankungen auch nicht weit weg und viele kriegen das obendrauf.):

http://www.lebenskraft.com/cms/media/img/burnout-uhr.314.jpg

http://www.ginkgo-strategie.de/wp-conten…-Barwinske1.jpg

http://www.academics.de/image-upload/burnout_gross_0.jpg

http://erlebnisseminare.files.wordpress.…ut-syndroms.png

http://www.zoe.ch/dateien/Einblick_Burn-out_Sisyphos.jpg

Elsa

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Sonntag, 15. Januar 2012, 19:44

Ich hab' schon eine Antwort mit Links geschrieben, die wird noch hier freigeschaltet werden.

Wenn man eine Borderlinestörung und eine PTBS hat, dann ist der Burnout (eigentlich Depression und Erschöpfungszustand, psychisch und oft auch körperlich) oft die Folge. Borderline betrifft die Affektkontrolle. Bei dem, bei dem die nicht funktioniert, ist innerlich oft die Hölle los und das schlaucht. Daher haben bei so einer Erkrankung ganz viele auch Depression als Komorbidität. Bei der Behandlung wird es drum gehen, die Depression zu mildern, aber auch an der Borderline-Störung und der PTBS sollte therapeutisch gearbeitet werden, weil die die Ursache für den Burnout darstellen dürfte. Damit hast Du insgesamt gesehen ein typisches psychische Problem an der Backe und leider kein kleines. Ich weiß ja nicht, was Du bisher an Therapie gemacht hast und inwieweit sich die bipolare Störung da noch obendrauf setzt. Aber solche Erkrankungen machen massive Energielecks im psychischen Haushalt und da Du jetzt mit Burnout dastehst, denke ich, dass das noch längst nicht reicht, was Du mit Deiner Therapie erreicht hast? Oder?

Was ist denn jetzt der Endstand nach der Therapie? Ein Therapeut muss doch was gesagt haben, wie er die Lage einschätzt und wie weit ein Patient hergestellt und genesen ist. Wart Ihr fertig? Und was für eine Therapie war das denn? Nach einer gelungenen Therapie sollte man soviel gelernt haben, dass man sich vor einer neuen depressiven Episode soweit schützen kann, dass man allein klar kommt. Allerdings kann's immer sein, dass mal im Außen so die Post abgeht, dass man es allein einfach nicht mehr packt. Und inwieweit die bipolare Störung auch noch Kraft zieht, kann man als Außenstehender auch nicht wissen. Aber gut ist das nicht, dass Dir das nach einer langen Therapie passiert und Du da reinschlitterst und es nicht abwenden konntest. Sowas wie Depressionsprophylaxe sollte man in einer Therapie gelernt haben...

GLG

Elsa

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Mittwoch, 25. Januar 2012, 12:40

Hallo,



ich hatte hier schon ein paar Tage nicht mehr gelesen, daher entschuldigt meine späte Antwort. Zu den Fragen: Meine Therapie (tiefen.. Psychoanalyse, weiß nicht mehr genau den Ausdruck) ging über eineinhalb Jahre. Meine Therapeutin und ich haben die Therapie dann beendet weil sie der Meinung war (ich auch damals), dass ich nun am Ende wäre und alles aufgearbeitet wäre. Ich persönlich habe es vielmehr anders betrachtet. Ich war und bin der Meinung, dass wir tatsächlich alles durchgesprochen und analysiert haben. Mein Problem ist viel mehr, dass ich jetzt in manchen Situationen weiß wie ich ticke, es aber dennoch nicht ändern kann. Ich kann einfach nicht richtig umsetzen was wir analysiert haben. Das Wort Depressionsprophylaxe höre ich jetzt jedoch zum ersten Mal....

Nun gut, mir geht es seit ich diesen thread hier eröffnet habe stetig etwas schlechter. Zu der Erschöpfung die wohl derzeit mein größtes Problem darstellt, haben sich noch Schlafprobleme und Ängste gesellt. Ich habe in gut einer Woche einen Termin bei meinem Psychiater und werde das alles mal vortragen. Seit längerer Zeit überlege ich an einer Reha-Maßnahme für mich und denke, dass ich das nun umsetzen möchte.



Gruß

Einsam
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Mittwoch, 25. Januar 2012, 13:08

Solche "Therapieverläufe", wie Du es hier schilderst, lese ich ständig in Foren.

Ich bezweifle, dass Dir diese "aufdeckende", verstehende Therapie wirklich was gebracht hat. Man nimmt gewöhnlich was mit, es geht in jeder Therapie auch immer um viele Themen und da können auch solche aufdeckend arbeitenden Therapeuten durchaus was vermitteln, Hilfestellungen geben, kommt auch auf ihre Arbeitweise an.

Aber dass man in 1,5 Jahren per tiefenpsychologisch-psychoanalytisch ausgerichteter, aufdeckender Therapie eine Kombi aus komplexer PTBS und Borderline "fertig therapiert" haben will, das halte ich für regelrecht lachhaft, weil diese Prozesse, die im Gehirn hierfür nötig sind, in einem Zeitraum von der Länge eigentlich kaum gehen.

Und man sieht es ja auch, was jetzt im Nachhinein alles auftaucht an zusätzlicher Symptomatik, die Erschöpfung usw... Was soll denn da fertig therapiert sein???

Die Therapeutin hat alles mit Dir durchgekaut. Gut und schön, aber wer sagt denn, dass das ausreicht und wer sagt, dass das jetzt richtig aufgearbeitet wurde. Das Aktivieren von alten Erfahrungen reicht nicht, sie müssen auch richtig verarbeitet worden sein, dann ist die Therapie fertig und zwar wirklich fertig.

Das einzige tiefenpsychologische Verfahren, das wirklich Behandlungserfolge für Borderline nachgewiesen hat, ist die TFT nach Kernberg. Und da gelten für komplex traumatisierte Borderline-Patienten auch nochmal andere Grundsätze. Wenn man sowas hat und wirklich psychoanalytische Therapie machen will, dann ist eigentlich die PITT, die psychoanalytische Traumatherapie die richtige Therapieform und auch nicht die TFT.

Ich würde an Deiner Stelle lieber mal bei den Verhaltenstherapeuten schauen, nach traumafokussierter kognitiver Verhaltenstherapie (tf CBT), nach DBT, nach DBT-PTBS (gibt's nur in Mannheim ZI) und besonders nach Schematherapie, Traumatherapeuten, die mit EMDR auch arbeiten.

Ich sag's ungern, aber ich glaube, diese erste Therapie war für Dich ziemlich daneben und hat die zu Grunde liegende Haupterkrankung komplexe PTBS, auf der dann alles fußt, einfach unbehandelt gelassen.

Es ist kein Wunder, wenn Du nix umsetzen kannst und Dir nicht helfen kannst, wenn es Dir da niemand beigebracht hat, wie sollst Du es dann können. Da gehört viel, viel mehr zu, als die Sachen einfach noch mal durchzusprechen, im schlimmsten Fall macht das die Erkrankung sogar schlimmer, was man nicht immer merkt, wenn die therapeutische Beziehung ansonsten gut war.

Viele Therapeuten sind da leider nicht firm und behandeln veraltet und die Patienten haben dann den Salat. Wenn Du ausreichend therapiert worden wärst, wärst Du zumindest stabil. Mindestens das, aber Du hast Burnout, Ängste, Schlafstörungen.... Das sieht mir nicht nach Therapieerfolg aus.

Rede mit dem Psychiater und sucht gemeinsam nach einem vernünftigen Therapieangebot, dass Dir wirklich weiterhilft und nicht nur irgendwas macht, damit man halt Therapie macht.

LG

Elsa

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Mittwoch, 25. Januar 2012, 13:16

Hab' noch was vergessen:

Die TFT nach Kernberg hat von den Borderline-spezifischen Verfahren, so ziemlich am schlechtesten abgeschnitten. DBT und Schematherapie sind überprüft und haben bessere Wirksamkeit als die TFT gezeigt.

DBT- und Schematherapeuten sind oft recht locker und herzlich, das ist auch ein Vorteil, den Du in einer aufdeckenden mit Übertragung arbeitenden Therapie mit der Luppe suchen kannst.

Außerdem geht die aufdeckende psychoanalytsiche bzw. tiefenpsychologische Therapie davon aus, dass unbewusste Konflikte des Patienten die Symptome machen, diese will man dann mit Deutungen erkennbar machen und bewusst machen.

Die komplexe PTBS hat aber eine völlig andere Struktur. Hier gibt's in dem Sinn keine verdeckten, verdrängten inneren Konflikte, sondern es handelt sich um eine Funktionsstörung im Gehirn, hat neurobiologische HIntergründe und da kann man mit einem solchen Verfahren - ehrlich gesagt - schon rein theoretisch nichts verbessern. Da kann ich auch einen Gehirntumor mit Deutungen bekämpfen wollen, das ist doch Schwachsinn.

ich glaube, Deine Theraeputin hatte da null Ahnung davon, was Du wirklich hast. Das haben leider viele Theras nicht, das wird in den allgemeinen Therapeutenausbildungen nicht vermittelt, ist Randthema. Viele verstehen davon auch heute nix und behandeln falsch. Mit der Problematik gehörst Du eindeutig zum Fachtherapeuten, aber nicht zu einer allgemein ausgebildeten Psychoanalytikerin/Tiefenpsychologin.

Sorry, für meinen kritischen Beitrag, aber so sehe ich das und ich kenn' mich schon ein bisschen aus.

LG

Elsa

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Mittwoch, 25. Januar 2012, 13:22

Ich hab' in etwa die gleichen Therapieverfahren bei gleicher Diagnose wie Du sie hast gemacht, hat nie was gebracht, machte alles nur noch schlimmer.

Dass die Gutachter diese Therapieanträge bei den KK durchwinken, bedeutet gar nix. Da sitzen ebensolche Leute dran, die keine Weiterbildung haben und nicht mal merken, dass hier die falsche Therapieindikation gestellt wurde und das falsche Verfahren angewandt werden soll. Der Patient ist der dumme Depp dabei, der das ausbaden kann.

Als ich meinen Traumatherapeuten dann auf diese Vorgänger-Therapien angesprochen habe, hat er nur gemeint:

"Vergessen Sie, was die gesagt haben. Das ist alles Quatsch.".

Traumafolgestörungen sind mit Deutungen nicht behandelbar, das sind neurologische Erkrankungen, die sich im Verlust von psychischen Funktionen auswirken. Da braucht man keine Träume analysieren und keine Übertragungen analysieren, das geht da alles völlig fehl, weil es gar nicht helfen kann.

Das ist, wie wenn man Hustensaft gegen eine Wirbelsäulenverletzung verschreibt. Sinnlos!

Besprich' das mit dem Psychiater und wenn er auf dem aktuellen Stand der Forschung ist, wird er Dir vermutlich das Gleiche sagen können. Die Frage ist, ob der das ist, da sieht es nämlich auch nicht besser aus als bei den Therapeuten, manche haben Fortbildungen und andere haben sie nicht.

LG

Elsa

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Mittwoch, 25. Januar 2012, 13:24

Und wenn das abgeklärt ist und sich meine Vermutung hier bestätigt, dann würde ich dieser Therapeutin von damals einen gepfefferten Brief schreiben und sie mal aufklären, weil wenn man das nicht tut, dann geht das ewig so weiter mit diesen Leuten, die sich für den aktuellen Stand in der Therapie keinen Dreck interessieren. Und dann sind die nächsten Patienten fällig. Das stört ja so eine Thera nicht, für die ist wichtig, dass ihre Kohle reinkommt.

LG + Sorry, für meine Verärgerung, aber ist doch wahr.

Elsa

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Mittwoch, 25. Januar 2012, 13:34

Das ist leider der Misstand in der Therapieszene, dass Traumapatienten und Borderline regelhaft nicht kriegen, was sie brauchen.

Bei Borderline kriegt nur jeder 1000. Patient eine angemessene Therapie für sein Problem.

Ist 'ne Sauerei, aber so sieht das jetzt noch aus. Es würde besser, wenn zumindest die Patienten besser aufgeklärt wären über ihre Erkrankung und über die Therapiemöglichkeiten.

Aber vielleicht hilft Dir das, jetzt nach vorne zu schauen und was passenderes zu finden.

LG

Elsa

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Mittwoch, 25. Januar 2012, 13:37

Eine Rehaklinik, die sowas gut machen könnte, dürfte Bad Grönenbach sein, Bad Bremstedt wohl auch, ich glaube, die sind auch Reha-Einrichtung.

Einsam

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Mittwoch, 25. Januar 2012, 14:29

Hallo Elsa,

vielen Dank für deine wirklich detaillierten Berichte. Ich habe meine Therapie damals beendet weil meine Thera meinte wir seien durch und weil ich das Gefühl hatte, dass weitere Stunden mir nichts bringen werden. Vielleicht hatte ich dieses Gefühl nicht weil ich "fertig therapiert" war sondern weil das Ganze eben einfach nichts mehr brachte. Da war wohl der Wunsch, Vater des Gedanken....

Ich werde mich auf jeden Fall mit meinem Psychiater darüber auseinandersetzen und das mit der Reha vorran treiben. Je länger das nämlich dauert, desto mehr habe ich das Gefühl eine Pause zu brauchen. Und ich rede hier nicht von einer Krankschreibung ein, zwei Wochen. Ich habe das Gefühl, mal für einen Monat oder länger eine Auszeit zu brauchen... Da wäre so eine Reha bestimmt hilfreich.

Gruß

Einsam

P.S. Darf ich fragen woher du so gut informiert bist? Bist du auch Therapeutin?
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Mittwoch, 25. Januar 2012, 16:17

Hi Einsam!

Nein, bin keine Therapeutin. Aber über viele Jahre unterwegs sein in der Psychotherapieszene hat mir - zumindest, was meine Erkrankungen angeht - ein gewisses Wissen und Know-How eingebracht. Das liegt zum Einen daran, dass ich viele Therapeuten kennengelernt habe, aber auch, weil ich mich mit Fachliteratur auseinandergesetzt habe. Der Anfang meiner Therapielaufbahn begann in einer Traumaklinik. Danach ging's ambulant weiter und was ich dort dann vorgefunden habe, war etwas, dass völlig anders aufgezogen war und sich auch anders angefühlt hat, als die Therapie in der Klinik. Damals gab's draußen kaum Traumatherapieplätze. Ich landete falsch, weil ich nehmen musste, was da war. Diese Therapeuten hatten keine Ahung von PTBS und erst recht nicht von komplexer PTBS, die auch zu Borderline führen kann.

Also erhielt ich solche Therapien, wie Du sie gemacht hast. Ich bin da retraumatisiert worden und nach mehreren Anläufen war dann alles aus. Und in der Forschung kam das dann langsam, dass diese Arten von Therapie kontraindiziert sind für Patienten mit PTBS. Meine Therapien waren Therapieschäden und sonst gar nix.

Sowas gehört zum Traumaspezialisten oder zumindest zu Fachtherapeuten wie die DBT- und Schematherapeuten, die dafür spezifisch ausgebildet sind.

Ich kenn' mich in dem Bereich besser aus als mancher niedergelassene Therapeut oder Psychiater, die noch alte Beschreibungen gelernt haben und diese Erkrankungen kein bisschen verstehen, denen wichtige Hintergrundinfos fehlen. Ich hab' einen Vorteil. Ich kenn' die Innenansicht von Borderline und ich hab' damit mein ganzes Leben lang Erfahrung. Das muss man auch noch dazu bedenke. ;-)

Heute ist das bekannt, dass man bei solchen Traumafolgestörungen nicht klassisch psychoanalytisch, nicht klassisch tiefenpsychologisch und nicht klassisch verhaltenstherapeutisch arbeiten kann, sondern dass es sogenannte traumaadaptierte Therapieansätze aus diesen Therapieschulen sein müssen, die der Abspaltung/Dissoziation durch die PTBS auch Rechnung trägt. Eine Traumatherapie setzt da an, während andere Therapieverfahren entwickelt wurden, als man gar nicht wusste, was das eigentlich ist. Heute ist die neurobiologische Forschung da und man weiß viel mehr und behandelt jetzt anders. Was Deine Therapeutin da gemacht hat, dürfte eine veraltete Therapieform für Trauma gewesen sein, wo man das einfach nach Schema F durchgekaut hat und gehofft hat, dass das hilft, was es nicht tut.

Hier eine Quelle, die Dir belegt, dass man nicht mit diesen allgemeinen, herkömmlichen Therapieverfahren ran gehen darf:
http://www.trauma-beratung-leipzig.de/pd…al-dissociation
Seite 4 unten:

"Traumaüberlebende erkennen im späteren Leben oft, wie sie in bestimmten Situationen unweigerlich, ohne etwas daran ändern zu können, ganz bestimmten Empfindungen, Einschätzungen oder Verhaltensweisen unterliegen. Weder sich selbst noch anderen können sie solche meist unangemessenen Reaktionen erklären. Psychoanalytisch orientierte Deutungen vermögen an ihrem scheinbar irrationalen Verhalten oder Empfinden ebensowenig zu ändern wie verhaltenstherapeutische Interventionen."

Da steht - wenn man es vereinfacht ausdrückt - dass so ein Vorgehen, wie bei der klassich aufdeckenden pa bzw. tp Therapie gearbeitet wird, bei PTBS-Patienten nicht funktionieren kann. Gründe habe ich oben genannt. Man hat es bei PTBS auch nicht mit Verdrängung zu tun, sondern mit Abspaltung (= Dissoziation -> dissoziative Störung).

Aber davon haben viele Therapeuten bis heute nix gehört oder sie tun es ab, weil sie es gar nicht verstehen, was für immense Folgen das für die therapeutsiche Arbeit haben muss.

Ich hatte vor einer Weile eine wahnsinnig gute Quelle im Internet entdeckt. Eine Klinik hatte diese Infos ganz super aufbereitet auf ihre HP gestellt und ich blöde Kuh hab' beim Lesezeichen setzen geschludert und ich finde es um's Verrecken nicht mehr. Tut mir leid, daher kann ich Dir nur die obige Quelle nennen. Und in meinem einen Thread zu Trauma und Dissoziation mit den vielen Videos wird es auch in einem Video direkt gesagt, dass diese Form der therapeutischen Bearbeitung nix bringt, weil die PTBS andere Ursachen hat, als man früher angenommen hat. Man weiß das heute aus der Gehirnforschung, wie PTBS entsteht und seitdem ist die Sache eigentlich klar. Nur spricht sich das nicht rum, weil die Theraeputen die zeit- und kostenintensiven Traumafortbildungen einfach ungern machen. Viele sind da völlig ignorant und meinen:"Ich hab' bisher gut therapiert und brauch' so'n Modekram nicht!". Sie sind verhaftet in ihrer Therapieschule und oft in ihren Ideologien, sind nicht erreichbar für die Weiterentwicklungen und Forschung und die Patienten haben dann hinterher das Pech von solchen Leuten mit Fehlinfos gefüttert zu werden, weswegen sie dort Therapien machen. Wüsste man das vorher, würden die schon lange alle nicht mehr solche Patienten an Land ziehen. Aber da die Patienten das nicht wissen, fallen sie reihenweise drauf rein.

Wenn's einem schlecht geht, kann man ja auch sowas nicht auch noch rausfinden und nachprüfen. Und davon leben die. Mir ging's auch so. Man muss nach vorne schauen und weitermachen, das ist die einzige Chance, die man hat.

LG

Elsa

PS Mit einem Burnout wird man oft mehrere Monate bis ein Jahr krank geschrieben und manche sogar noch länger. Mach' Dir mal darüber keinen Kopf, das wird schon gehen, dass Du mal Deine Ruhe kriegst. Wäre schon großes Pech, wenn das nicht klappt.

Und ob dann ambulant oder Reha, das wirst Du dann schon feststellen, was angesagt ist.

zwillingsseele

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Montag, 7. Mai 2012, 21:08

ist-das-burn-out-oder-nicht?

Hallo seelenzwilling -? Sehr komisch unsere Synonyme in umgestellter Form? Niemals wirst du so lange du in Händen der psychiatrischen Medizin bist die Hilfe bekommen die du dir erhoffst. Jeder traumatisierte Mensch hat ein grosses "Energie-Defizit". Die Energie-Kreisläufe sind gestört und die Lebensenergien können nicht mehr frei fliessen. Eine Tatsache die die westliche Medizin immer noch ignoriert, weil das so wissenschaftlich nicht nachweisbar ist. Das heisst, du musst jemanden finden der dich täglich auflädt. Jemanden dem du vertraust, aber der auch dir vertraut. Das einzige was dir sofort hilft, Medikation so weit wie möglich absetzen, durch - wenn, biologische Alternativen ersetzen. Chemie ausschleussen. Suche nach einem alternativen Mediziner der zwar seine Aprobation in Medizin hat, aber mit Naturheilverfahren arbeitet. Wenn die körperliche Fitness für dich nur noch ständig schlafen heisst, dann lass alles kontrollieren - grosses Blutbild, Herzkreislauf, Nieren, - aber auch Thema wie Quecksilber in den Zähnen, und vieles mehr , können für deine Situation verantwortlich sein - da hilft nur erstmal abklären mit einem Rundum Programm um mehr zu erfahren. Wenn du das auf dich nimmst, dich untersuchen lässt - dann können wir vielleicht noch einmal darüber mehr in einem Dialog an Hilfestellungl für dich finden! Was immer wieder übersehen wird: der Körper ist die letzte Instanz-wenn der nicht beachtet wird...?
Bis dahin alles Gute - von zwillingsseele

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